Freitag, 1. Juli 2022
Die Angst der Fortschritte
Ich bin wegen der letzten Tage sehr sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite habe ich anscheinend einen Lauf , ich kann raus , und das nicht mehr nur 1x am Tag es ist schon fast normal 2x am Tag raus zu gehen , sei es einkaufen oder einfach nur spazieren. Ich erreiche für meine Verhältnisse Schrittzahlen die so Hammer sind dass ich es nicht glauben kann. Bestes Beispiel heute. Ich bin in ein Geschäft im Nachbarort zudem ich schon lange wollte. Klar war ich mit dem Bus unterwegs aber es ist trotzdem noch ein gutes Stück zu laufen. Ohne Pause und dann noch 2 runden durch den Laden. Dort ist auch leider etwas passiert bei dem ich dachte es zieht mich runter. Zum Glück war es nur ein ganz kleiner Augenblick der mich aus der Fassung brachte. Von diesem Geschäft musste ich dann wieder zur Bushaltestelle. Ich muss dazu sagen mein Bruder war dabei. Auf dem Rückweg musste ich dann an der Haltestelle raus , von der aus ich zur Therapie komme. Von dort aus waren es nochmal 750 m bis zur Praxis. Hört sich wenig an aber es ist ein sehr steiler länger Berg dabei. Bei meiner Therapeutin angekommen habe ich ihr natürlich gesagt , dass ich wie abgesprochen zu Fuß (bzw Bus und den Rest zu Fuß) geschafft habe und das obwohl es sehr heiß war. Beim Rückweg wollte ich auch kurz aufgeben. . Ich habe ihr zwar gesagt dass ich geschummelt habe weil ich alleine fahren sollte bzw wollte. Sie hat mir aber ein gutes Gefühl gegeben da sie sagte es ist allein schon ein Erfolg dass ich wirklich nicht gefahren wurde. Danach haben wir kurz über die Situation in dem Geschäft geredet. Danach konnte ich ihr so viel positives mitteilen. Leider aber auch die Geschichte mit diesen komischen Texten die mir geschrieben wurden. Aber kommen wir zum eigentlichen Thema denn als mich gehört habe wie ich diese ganzen Erfolge erzählen konnte ( so viele Schritte, das raus gehen , das Einkaufen,das Menschen ansprechen , dass ich auf dem Stadtfest war,....) Hatte ich diese Angst dass ich diese Hilfe bald nicht mehr bekommen könnte, dass die Therapie, das betreute wohnen und diese hilfreichen Gespräche, Ausflüge und Motivationen weg fallen. Ich in diesem Sinne alleine stehe und dann rückfällig werde. Ich habe Angst dass ich mir , meiner Therapeutin und meinem Betreuer auch vieles schöner rede als es ist. Ich weiß ich brauche diese Hilfe. Ich bin froh diese Möglichkeit zu haben , dass ich so offen damit umgehen und reden kann aber was wird vielleicht 6 oder 7 Monaten sein? Wenn ich hoffentlich kurz davor bin meinen Traum wieder aufnehmen zu können. Diese Angst zu versagen ist schlimm .....
Nun aber Mal etwas eigenlob denn nach den 2x 4000+ Schritten letzte Woche waren es heute über 6000 !!! Zudem noch die Busfahrt obwohl der eine Bus der direkt mit dem kam mit mit ich zurück fahren fast leer war bin ich bewusst in den Bus gestiegen der fast vollständig ausgelastet war. Ich würde es so gern in die Welt schreien : ICH BIN F***ing STOLZ auf MICH !!! PS. Das 9? Ticket für Juli habe ich mir eine auch noch geholt :)

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